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Neuromodulation / Stimulation / Nicht ablative Verfahren

Die Neuromodulation ist ein therapeutisches Verfahren zur Behandlung schwerer chronischer Schmerzen und Durchblutungsstörungen. Die Weiterleitung von Schmerzimpulsen über das Rückenmark zum Gehirn wird mit dieser Therapie gehemmt. Alle Effekte sind vollständig umkehrbar. Die Modulation ist eine Beeinflussung einiger Nervenfunktionen, die durch elektrische Impulse (Stimulation) oder Medikamente (in das zentrale Nervensystem) erfolgt.

Seit 1972 gibt es diese Methode. Mittlerweile ist sie sehr verbessert worden, Erfahrung und die technische Evolution haben entscheidend dazu beigetragen. Die früher oft durchgeführten Nervendurchtrennungen, mit denen dauerhafte Schädigungen der Nerven verursacht werden, gibt es nur noch in seltenen Ausnahmefällen.

Erst seit Ende der neunziger Jahre gibt es diese Methode der Schmerzbekämpfung. Der lenkbare Radiofrequenzkatheter wird unter lokaler Betäubung und bei leicht schlafendem Patienten über eine kleine Öffnung des Kreuzbeines oberhalb der Analfalte in den Epiduralraum (Raum zwischen der äußeren Hülle des Rückenmarks und Wirbelbögen) eingeführt und zu der jeweiligen schmerzenden Nervenwurzel dirigiert.

Am Ziel angekommen, wird der Patient um Mitarbeit gebeten, zunächst wird ein schwacher Strom in das Schmerzgebiet geleitet, wenn der Patient ein Kribbeln im Bereich des Schmerzes verspürt, erfolgt die Behandlung mit einem sehr schnellen pulsierenden Magnetfeld über die Dauer von 300 Sekunden, dass ungefähr 900.000 Mal in der Sekunde schwingt. Diese Schwingungen verändern den Nerv nur für eine begrenzte Zeit, wir nennen es reversibel, es entstehen also keine bleibenden Schäden. Ziel der Prozedur ist, die neuropathischen chronischen Schmerzen zu lindern, was in 70% der Fälle über mehr als 1,5 Jahre gelingt.

Nach dem Eingriff wird der Katheter wieder entfernt.

Da diese Methode einfach zu handhaben ist, erfreut sie sich großer Beliebtheit. Die Anwendung erfolgt bei chronischem Schmerz, der von der Wirbelsäule ausstrahlt, wie zum Beispiel bei Bandscheibenprotrusionen, kleinen Vorfällen und Vernarbungen nach einer Operation, aber auch bei spinaler Enge, Osteochondrose, Enge der Neuroforamen, Schmerzen nach Entzündungen und Gürtelrose.

Seltene unerwünschte Folgen des Eingriffs können folgendes beinhalten: Keine Effektivitätsgarantie, Infektionsgefahr, Nervenschäden, schmerzhafte direkte Muskelstimulation, Hämatom und Bildung eines Seroms, auch Darmperforationen mit Bauchfellentzündung und Verletzungen der Dura sind möglich, was zu starken Kopfschmerzen führen kann. Aus unserer Praxis kenne ich bisher keine dieser Komplikationen, obwohl wir diesem Eingriff mehrjährige Erfahrung gemacht haben.

Das invasive Verfahren wird im Rahmen der Richtlinien der International Spine Intervention Society (ISIS) durchgeführt.

Der große Vorteil dieser minimal-invasiven Methode ist, dass keine offene Wunde entsteht, kein Material im Spinalkanal belassen wird, die Effekte reversibel, also umkehrbar sind und dass die Schmerzen punktuell bekämpft werden können. Uns stehen verschiedene Katheter je nach Indikation für diese Methode zur Verfügung.

Der Rückenmarkstimulator (engl. spinal cord stimulation bzw. SCS) oder Schmerzschrittmacher ist ein Gerät, das die Nerven im Rückenmark mit einer Elektrode durch schwache elektrische Ströme beeinflusst. Die Elektrode wird in den Epiduralraum, einem kleinen Spalt zwischen dem Sack, der die Nerven enthält, und den Wirbelbögen eingebracht.

Das Gerät besteht aus einer Elektrode und einem Generator. Mit einer Fernbedienung kann der Generator von außen durch die Haut beeinflusst werden, es können ständig Impulsdauer, Frequenz und Stromstärke eingestellt und angepasst werden.

Seit den sechziger Jahren wissen wir (Gate-Control-Theory), dass das Rückenmark die Impulse, die von Nerven kommen, bearbeitet. Manche Signale werden verstärkt und andere wiederum fast völlig ausgelöscht.

Um das an einem Beispiel zu verstehen, ein Ohrclip oder der Gummizug der Unterhose müssten eigentlich Schmerzen bereiten, sie tuen es aber nicht, da die Hilfesignale aus unserer Haut, die durch den ständigen Druck ausgelöst werden, von unserem Rückenmark abgeschwächt oder unterdrückt werden. Anders herum kann ein Signal auch verstärkt werden, dies geschieht vor allem unter Stress.

Der Eingriff wird stationär durchgeführt. Es gibt eine Reihe von zugelassenen Indikationen, die von den Krankenkassen empfohlen werden. Dazu gehören therapierefraktäre (nicht auf die üblichen Therapien ansprechende) Ischialgien (Beinschmerzen), die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) und das komplexe regionale Schmerzsyndrom I und II (CRPS/Morbus Sudek).

Auch andere Krankheiten haben sich als sehr gute Indikationen für die Rückenmarkstimulation erwiesen, der chronische Schmerz nach einer Bandscheibenoperation, einer Versteifung, der reine Rückenschmerz, die Herpes Zoster Neuralgie, der Stumpfschmerz, Amputationsschmerzen und noch viel andere.

Allerdings sind nicht alle Schmerzarten und -orte durch Rückenmarkstimulation behandelbar. Manchmal kann es sehr schwierig sein, den genauen Ort des Schmerzes mit der Stimulation zu erreichen.

Wenn der Patient sich nach Elektrodenanlage zu schnell zu viel bewegt, kann die Elektrode verrutschen und dann nicht mehr wie geplant wirken. Nach einigen Jahren muss der Schrittmacher über einen erneuten kleinen operativen Eingriff ausgetauscht werden, da sich die Batterie erschöpft, bei verstärktem Stromverbrauch setzen wir aus diesem Grund sehr teure wiederaufladbare Generatoren unter die Haut ein.

Bevor der Generator implantiert wird, erfolgt eine Teststimulation. Dazu wird zunächst die Elektrode über einen kleinen operativen Zugang in Lokalanästhesie und in einer leichten Sedierung epidural eingebracht. Der Patient testet die Stimulation für einige Tage über ein externes Kabel. Anschließend erfolgt in einem zweiten Schritt die Schrittmacherimplantation oder, falls der Patient nicht zufrieden ist, die Entfernung der Elektrode.

Der große Vorteil der Methode ist, dass weniger Medikamente benötigt werden, oft sogar ganz abgesetzt werden können, dies kann viele Nebenwirkungen der Arzneimittel (Übelkeit, Schwindel, Organschäden, Verstopfung, etc.) verhindern. Außerdem ist die Methode reversibel. Wenn man den Generator abstellt oder entfernt, kommen die Symptome wieder. Nerven werden hierbei nicht geschädigt.

Die Risiken des Eingriffs können u.a. folgendes beinhalten: Keine Effektivitätsgarantie, Infektionsgefahr, Nervenschäden, schmerzhafte direkte Muskelstimulation, Hämatom und Serombildung, Elektrodenverschiebung mit Stimulationsverlust, Elektrodenbruch, Batterie- bzw. Akkuversagen und dadurch bedingter Wechsel der Batterie.

Mittlerweile gibt es erfreuliche technische Entwicklungen, Plattenelektroden, die ohne großen chirurgischen Eingriff durch die Haut implantiert werden und eine großes Schmerzareal abdecken können.



Es stehen neue Generatoren mit verschiedenen neuen Frequenzmustern, wie Hochfrequenzen und salvenartigen Stromabgaben, wiederaufladbare Batterien zur Verfügung, so dass in den letzten Jahren immer mehr chronischen Schmerzpatienten geholfen werden konnte. Durch den technischen Fortschritt wurden die Systeme immer besser, vielseitiger und zuverlässiger.

Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.

Okzipitale Nervenstimulation (ONS), auch periphere Nervenstimulation (PNS) der Okzipitalnerven genannt, ist eine Sonderform der Nervenstimulation der Nerven am Hinterhaupt, die unter der Haut verlaufen. Die Methode ist erst seit 2011 etabliert.

Das System besteht aus einer oder mehrerer Sonden und einem Generator. Üblicherweise wird der kleine Generator entweder im Gesäß, Unterbauch oder unter dem Schlüsselbein im Brustbereich implantiert.

Der Generator wird über eine Fernbedienung gesteuert, mit der sämtliche Einstellungen wie Stromstärke, Frequenz und Länge der elektrischen Impulse verändert werden können.

Diese besondere Form der Stimulation ist eine Hoffnung für Patienten, die unter einer sogenannten therapierefraktären Migräne leiden.

Eine therapierefraktäre Migräne ist ein Kopfschmerz, der mit keiner Linderung durch mindestens drei verschiedene Medikamente zur Prävention oder nicht zumutbaren Nebenwirkungen dieser Medikamente beeinflussbar ist. Die Patienten leiden weiter an 15 oder mehr Migränekopfschmerztagen (ohne Aura) pro Monat über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten.

Die Risiken des Eingriffs sind gering. Seltener können unter anderem folgende Störungen auftreten: Keine Effektivitätsgarantie, Infektionsgefahr, Nervenschäden, schmerzhafte direkte Muskelstimulation, Hämatom und Serombildung, Elektrodenverschiebung mit Stimulationsverlust, Elektrodenbruch, Batterie- bzw. Akkuversagen und dadurch bedingter Wechsel des Generators.

Falls Sie unter diesen chronischen Schmerzen leiden, beraten wir Sie gerne zu dieser Methode.

Die Ganglienstimulation ist eine neue sehr innovative Methode der Neurostimulation in der Schmerztherapie. Sie kommt sowohl für die Patienten, die mit den vorhandenen Verfahren nicht schmerzfrei wurden, als auch vor allem bei neuen Indikationen zum Einsatz.

Eine Quattrode, eine vierpolige Sonde, wird an die Ganglien implantiert, das ist eine Ansammlung von Nervenzellkörpern (Nervenknoten), die innerhalb oder außerhalb des Wirbelkanals unterhalb der Wirbelbögen eine Verdickung der Nervenwurzel bilden. Dort besteht keine Zwischenschicht von Hirnwasser und den Nerven. Die Sonde kommt den Nerven hier sehr nah, unabhängig von der Position des Körpers. Die Ganglien sind die Zellkörper der ersten Nerven, die die Impulse aus dem Schmerzgebiet transportieren.

Bei der Stimulation des Spinalganglions werden schwache elektrische Impulse an die Nervenknoten eines Spinalnerven abgegeben. Diese Impulse bewirken eine Verringerung der Schmerzstärke. Manchmal wird ein Kribbeln im vorherigen Schmerzgebiet empfunden.

Auch bei der pulsierten Radiofrequenz sind sie das Zielgebiet.

Wie bei einer klassischen Neurostimulation gilt es, die Sonde durch den Epiduralraum zu schieben. Die Quattrode, die kleiner und dünner als eine SCS-Sonde ist, wird dann aus diesem Raum durch seitliche Öffnungen der Wirbelsäule zu den Ganglien dirigiert.


Die Sonde wird in einem zweiten Schritt an einen Generator angeschlossen. Üblicherweise wird der kleine Generator entweder im Gesäß oder Unterbauch implantiert.

Der Generator wird über eine Fernbedienung gesteuert, mit der sämtliche Einstellungen wie Stromstärke, Frequenz und Länge der elektrischen Impulse verändert werden können.

Die Methode kommt zum Einsatz bei chronischem Leistenschmerz, Schmerzen, die nach einer Leistenhernienoperation entstehen, bei Stumpf- und Amputationsschmerzen, den Monoradikulopathien (in den Arm oder Bein ausstrahlende Schmerzen) aber auch Zuständen nach gynäkologischen Operationen, Mastektomien (Brustentfernungen), dem chronischen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) neuropathischen Schmerzen nach Herpes zoster Infektionen, Thoraxoperationen (Brustkorb), Schulter- und Hüftoperationen mit Nervenverletzungen oder bei reinem Rückenschmerz.

Bevor der Generator implantiert wird, erfolgt eine Teststimulation. Dazu wird zunächst die Elektrode über einen kleinen operativen Zugang in Lokalanästhesie und in einer leichten Sedierung epidural eingebracht. Der Patient testet die Stimulation für einige Tage über ein externes Kabel. Anschließend erfolgt in einem zweiten Schritt die Schrittmacherimplantation oder, falls der Patient nicht zufrieden ist, die Entfernung der Elektrode.

Der große Vorteil der Methode ist, dass weniger Medikamente benötigt werden, oft sogar ganz abgesetzt werden können. Dies kann viele Nebenwirkungen der Arzneimittel (Übelkeit, Schwindel, Organschäden, Verstopfung, etc.) verhindern. Außerdem ist die Methode reversibel, wenn man den Generator abstellt oder entfernt, kommen die Symptome wieder. Nerven werden hierbei nicht geschädigt.

Die Risiken des Eingriffs können u.a. folgendes beinhalten: Keine Effektivitätsgarantie, Infektionsgefahr, Nervenschäden, schmerzhafte direkte Muskelstimulation, Elektrodenverschiebung mit Stimulationsverlust, Hämatom und Serombildung, Elektrodenbruch, Batterie- bzw. Akkuversagen und dadurch bedingter Wechsel des Generators.

Diese erst seit 2011 zugelassene Methode ist chirurgisch anspruchsvoller als die bisherigen Methoden, die Ergebnisse der vorliegenden Studien sind erfolgversprechend.

Bitte sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.

Schmerzpumpen werden heute immer seltener eingesetzt. Unter einer Schmerzpumpe versteht man einen Katheter, der mit einem Vorratsbehälter verbunden ist. Der Katheter mündet im zentralen Nervensystem direkt im Nervenwasser unter den Hirnhäuten (intrathekal), das Reservoir (Vorratsbehälter) wird unter der Haut über der Bauchmuskulatur implantiert. Der Vorratsbehälter muss in regelmäßigen Abständen (in der Regel alle 4-8 Wochen) mit einer Kanüle durch die Haut mit verschiedene Flüssigkeiten und Mischungen befüllt werden. Das Reservoir kann mit verschiedenen Flüssigkeiten und Mischungen gefüllt werden. Bei der intrathekalen Arzneimittelinfusion wird das Medikament, z.B. Morphin in sehr kleinen Mengen, direkt in die das Rückenmark umgebende Flüssigkeit (Liquor) abgegeben.

Die Schmerzübermittlung kann durch verschiedene Medikamente am Rückenmark gehemmt werden. Durch die gezielte Arzneimittelinfusion in den Rückenmarkskanal sind zur Schmerzlinderung sehr viel geringere Arzneimittelmengen erforderlich als bei Verabreichungen von Tabletten oder durch Infusion in die Venen. Es können dadurch auch die Nebenwirkungen für den Patienten verringert werden. Patienten mit schweren chronischen Schmerzen können von der intrathekalen Arzneimittelinfusion profitieren, dies gilt insbesondere für Patienten, die durch Arzneimitteleinnahme (Tabletten, Kapseln) nicht ausreichend behandelt werden können oder bei denen Nebenwirkungen unzumutbar sind.

In der Regel wird Morphium verwendet, aber auch Hydromorphin, Schneckengift (Ziconoide), und andere Substanzen kommen zum Einsatz.

Um herauszufinden, ob die erhoffte Schmerzlinderung eintritt, folgt der Katheter­implantation zunächst eine Testphase. In dieser Zeit behält der Patient die externe (außerhalb der Körpers liegende) Medikamentenpumpe. Die Medikamentendosis wird bedarfsgerecht angepasst. Unter alltäglicher Belastung wird die Schmerzlinderung getestet.

Häufiger wird eine Pumpe heute bei Muskelspastiken eingesetzt. Diese oft schmerzhaften Muskelkontraktionen treten nach einem Schlaganfall auf, oder bereits früh in der Kindheit nach einem Sauerstoffmangel bei der Geburt.

Es gibt verschiedene Reservoirgrößen, in der Regel von 20-50 ml.

Die speziellen Komplikationen sind folgende:

In manchen Fällen kann es zu einem Verrutschen und Verstopfen des Katheters kommen; in ganz seltenen Fällen kann auch die Pumpe aufhören zu fördern. Bedingt durch diese möglichen Komplikationen kann die Schmerzlinderung beeinträchtigt oder ganz unterbrochen werden. In diesen seltenen Fällen ist eine weitere Operation notwendig.

Eine schwerwiegende Nebenwirkung bei zu hohen Konzentrationen ist die Entwicklung einer Atemlähmung. Das heißt, der Patient wird allmählich bewusstlos und atmet nicht mehr. Ein typisches Zeichen ist dabei eine ungewöhnlich starke Verengung der Pupillen.

Diese Komplikation muss auch den Angehörigen und Bekannten bekannt sein.

Als weitere Nebenwirkung sind Übelkeit, Erbrechen und Benommenheit als Reaktion auf die verwendeten Medikamente bekannt.

Sehr selten ist eine allergische Reaktion auf das Implantat.

Möglich sind Probleme im Umgang mit dem Programmiergerät oder der Datenübertragung.

Mit implantiertem System dürfen Magnet-Resonanz-Tomographien (MRT-Untersuchungen) nur nach strenger Abwägung und ggf. nach Rücksprache durchgeführt werden.

Bei programmierbaren Pumpensystemen muss ein Programmiergerät verfügbar sein, um eine sofortige Funktionskontrolle durchführen zu können.

Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.