Facetteninfiltrationen
Schmerzen von den Wirbelgelenken können auf der einen Seite mit einer Injektion direkt in das Wirbelgelenk, die intraartikuläre Facetteninfiltration, oder mit der Nervenblockade der Rami Mediales (Nervenäste, welche die kleinen Wirbelgelenke versorgen) bekämpft werden. Die erste Methode ist weniger üblich.
Von den Wirbelgelenken (Facettengelenken) der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule können bei verschiedenen Krankheitsbildern Schmerzen ausgehen. Die Beschwerden sind bewegungsabhängig, treten häufig morgens nach dem Aufstehen oder nachts bei Drehung im Bett oder nach längerem Stehen auf. Sie verbessern sich bei leichter Bewegung. Sie sind oft Ausdruck von Arthrose, Überlastung der Wirbelgelenke oder treten nach Wirbelsäulenoperationen und Schleudertrauma auf.
Punktgenau wird unter Röntgenkontrolle eine Injektionsnadel an den Nerv der Wirbelgelenke (Ramus medialis) platziert und die korrekte Lage mit einer kleinen Menge Kontrastmittel überprüft. Bei korrekter Nadelposition wird ein örtliches Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) und meistens auch Kortison injiziert.
Eine Schmerzreduktion besteht nur für die Dauer der Wirkung der Medikamente, die injiziert werden, in der Regel hält diese Wirkung ein paar Tage bis Wochen an. Manchmal ist das ausreichend. Bei dreimaliger erfolgreicher Blockade kann eine Behandlung an gleicher Stelle mit Hitze (Radiofrequenzthermoläsion) in Erwägung gezogen, und damit eine längerfristige Schmerzreduktion erreicht werden.
Lebensbedrohliche Komplikationen und schwerwiegende Unverträglichkeitsreaktionen sind extrem selten. Selten sind Verletzung von Gefäßen, Blutergüsse und Infektionen. Äußerst selten sind Nervenschäden mit bleibenden Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Schmerzen. Trotz dieser Warnungen besteht kein Grund auf so eine Behandlung zu verzichten. Wir führen die Behandlungen täglich durch und dies seit Jahren; uns ist kein einziger Zwischenfall bekannt.