Nervenwurzelinfiltrationen
Die Nervenwurzelinfiltrationen finden vor allem Anwendung bei Schmerzen, die von der Wirbelsäule in die Arme, Beine oder Rippen ausstrahlen; wir nennen sie radikuläre Schmerzen.
Von den Nerven, die das Rückenmark der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule verlassen, können bei verschiedenen Krankheitsbildern Schmerzen ausgehen. Die Schmerzen sind meistens von einer Verengung der Nervenaustrittspunkte verursacht, die Neuroforamenstenosen, diese können bei Arthrose, Vergrößerung der Wirbelgelenke, Bandscheibenvorwölbungen und Bandscheibenvorfällen, bei Vernarbungen um die Nervenwurzeln nach Operationen und bei Wirbelgleiten auftreten. Auch periphere Nervenwurzelverletzungen sowie chronische Entzündungen können die Ursache sein.
Es gibt verschiedene Techniken der Nervenwurzelinfiltrationen, die PRT oder periradikuläre Therapie, bei der eine Nadel nur in die Nähe der Nervenwurzel außerhalb der Wirbelsäule gebracht wird und die transforaminale Technik, bei der die Nadel in das Neuroforamen sehr nahe der Nervenwurzel positioniert wird.
Unter Röntgenkontrolle wird eine Injektionsnadel präzise an die Nervenwurzeln bzw. Nervenwurzelabgänge platziert und die korrekte Lage der Nadel wird mit einer kleinen Menge Kontrastmittel überprüft. Bei korrekter Nadelposition wird ein örtliches Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) meist zusammen mit Kortison injiziert.
Eine Schmerzreduktion besteht solange wie das Schmerzmittel wirkt.
Lebensbedrohliche Komplikationen und schwerwiegende Unverträglichkeitsreaktionen sind extrem selten. Selten sind Verletzung von Gefäßen, Blutergüsse und Infektionen. Äußerst selten sind Nervenschäden mit bleibenden Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Schmerzen. Oft wird das Bein, Rippe oder der Arm nach einer Nervenwurzelblockade taub und kann dann für mindestens 2-6 Stunden auch gefühllos bleiben. Gehen oder Stehen ist in diesem Fall nicht mehr möglich, bis die Wirkung des Betäubungsmittels wieder abnimmt.
Da wir sehr häufig diese Infiltrationen durchführen, haben wir ein besonderes wenig schmerzhaftes Vorgehen entwickelt. Die Prozedur dauert meist nicht einmal 5 Minuten.