Thermokoagulation
Eine, der sehr bewährten und mit vielen Studien belegte Methode der Schmerztherapie, ist die Thermoläsion oder Koagulation der Facettengelenke und deren schmerzleitenden Nerven, den sogenannten „rami dorsali“. Es handelt sich hierbei um ein minimal-invasives Verfahren welches stationär oder ambulant in lokaler Betäubung durchgeführt wird.
Bei der Thermoläsion wird unter Röntgenkontrolle eine am Schaft isolierte Kanüle direkt an die schmerzleitende Nervenstruktur herangeführt. Durch die Kanüle wird ein feiner Draht, die Thermosonde, geführt. Zur Kontrolle der exakten Sondenposition wird dann eine Teststimulation durchgeführt.
Hierbei spürt der Patient keine Schmerzen, sondern ein Kribbeln oder nur ein schwaches Muskelzucken.
Nach Abschluss des Sicherheitstests wird die Sondenspitze auf ca. 80° Celsius über 60 Sekunden lang erwärmt, so dass ein Bezirk, der der Größe eines Reiskorns gleicht, erhitzt wird. Die Nervenfaser, die das Areal durchquert wird dabei gezielt verödet.
Da die Nerven alle miteinander vernetzt sind, ist dieses Verfahren immer an mehreren Stellen der Wirbelsäule notwendig, um alle beteiligten Nerven zu behandeln. Leider wird dies oft nicht korrekt durchgeführt oder gestaltet sich aufgrund einer Arthrose als sehr schwierig, sodass viele Patienten Kontakt mit unserer Praxis aufnehmen zwecks Nachbehandlung, weil sie an ihren Schmerzen leiden.
Komplikationen sind extrem selten.
Eine Verletzung von Blutgefäßen kann nicht völlig ausgeschlossen werden, Blutergüsse können die Folge sein. Selten sind Nervenschäden mit bleibenden Lähmungen.
Gelegentlich kommt es zu brennenden Nervenschmerzen im entsprechenden Gebiet, die unterschiedlich stark sein können, aber in der Regel nach 2 –3 Wochen verschwinden. Dauerschmerzen als Komplikation der Behandlung sind höchst unwahrscheinlich, können aber nicht völlig ausgeschlossen werden.
Betäubungsmittel, die wir im Rahmen des Eingriffs verwenden, können unerwünschte Nebenwirkungen haben.
Die Wirkung der Thermokoagulation hält in der Regel ungefähr 1,5 Jahre an, dann kann dieser Eingriff wiederholt werden.
Viele Kollegen bieten diese Methode gegen besondere Bezahlung an oder verlangen einen stationären Aufenthalt. Dies ist meines Erachtens nicht erforderlich.