Ozontherapie intradiskal
Die Ozontherapie ist seit über 50 Jahren bekannt und bewährt. Sie hat aber dennoch nie ihren Durchbruch als offiziell anerkannte Methode der Schmerztherapie geschafft, vermutlich weil keine Lobby die nötigen wissenschaftlichen Beweise zugunsten der Ozontherapie liefern konnte. Hier in Deutschland spielt diese Methode kaum eine Rolle und wird als „off label“ (außerhalb der üblichen Methoden) betrachtet.
Die Durchführung ist denkbar einfach. Der Patient befindet sich in einer Analgosedierung, ein schlafähnlicher Zustand in Bauchlage. Unter Röntgendurchleuchtung wird eine Kanüle in lokaler Betäubung bis in die Mitte der erkrankten Bandscheibe (intradiskal) geführt. Durch die Kanüle wird dann das Ozon gegeben. In Wirklichkeit handelt es sich um ein Ozongemisch mit reinem Sauerstoff. Insgesamt werden ca. 5ml dieses Gemisches in jede der erkrankten Bandscheiben appliziert. Ozon ist ein sehr reaktionsfreundliches Gas, das sofort mit dem Gewebe reagiert und zerfällt, es kann deshalb nicht lange aufbewahrt werden. Im Gewebe reagiert es mit Wasser und bildet das Peroxyd (H2O2), welches wiederum durch die Zellwände gelangt und eine blitzschnelle Abwehrreaktion im Gewebe auslöst. Diese übertriebene Abwehrreaktion unseres Körpers verdrängt die Entzündungsstoffe meist vollständig aus dem erkranktem Gewebe. Die Ausschwemmung der Entzündungsmediatoren führt zu Beschwerdefreiheit bzw. Besserung. Wenn ein Patient mit einem großen Bandscheibenvorfall sich keinesfalls operieren lassen möchte, ist die Ozontherapie eine Alternative. Dies gilt auch für andere Schmerzzustände der Wirbelsäule.
Außerdem ist mit Ozon eine Wundheilung von Geschwüren an der Haut, dem Morbus Crohn und vielen anderen Erkrankungen möglich.
Die Risiken des Eingriffs sind gering, können jedoch unter anderem folgendes beinhalten: Keine Effektivitätsgarantie, Embolie, Infektionsgefahr, Nervenschäden, Hämatom und Serombildung schmerzhafte Einstichkanäle, Verletzung der Bauchschlagader und des Darmes. Leider sind die Krankenkassen nur im Einzelfall bereit, die entstehenden Kosten zu übernehmen.
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