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Bandscheibenvorfälle/Protrusionen

Bandscheibenvorfälle/ Protrusionen/ NPP (nucleus polposus prolaps)/ Bandscheibenhernie Die Bandscheiben kann man mit Zwiebelscheiben, die zwischen den Wirbelkörpern liegen, vergleichen. Sie machen die Wirbelsäule biegsam, elastisch und haben die Funktion von Stoßdämpfern zwischen den Wirbeln. Der Bandscheibenvorfall ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der Teile der Bandscheibe in den Wirbelkanal – den Raum, in dem das Rückenmark liegt – vortreten. Im Gegensatz zur Bandscheibenprotrusion (Vorwölbung) wird beim Vorfall (Prolaps) der Faserknorpelring der Bandscheibe ganz oder teilweise durchgerissen.

Protrusion

Die Ursache der Bandscheibenschädigung ist meistens die Folge einer ständigen Überlastung der Bandscheiben. Dies führt zu kleinen Schädigungen in der Bandscheibe, die dann plötzlich zu Schmerzen führen. Symptome des Bandscheibenvorfalls sind akute starke, häufig in die Extremitäten (Arme und Beine)  ausstrahlende Schmerzen. Oft werden die Schmerzen von einem Taubheitsgefühl im Versorgungsgebiet der eingeklemmten Nervenwurzeln begleitet. Gelegentlich entstehen auch Lähmungserscheinungen. Dann kann man zum Beispiel mit einem Bein nicht mehr auf den Zehenspitzen oder Fersen laufen. Bandscheibenvorfälle können aber auch völlig schmerzlos verlaufen. Die Anzahl der Bandscheibenoperationen haben in den letzten Jahren sehr zugenommen, obwohl zur Operation in den meisten Fällen gute Alternativen bestehen. Als Konsequenz zeigte sich, dass die Zahl der Patienten, bei denen es nach dem Eingriff zu einer Schmerzzunahme gekommen ist (Postlaminektomie Syndrom und Postnukleotomie Syndrom), sich mehr als verdoppelt hat. Eine konservative Behandlung mit Physiotherapie und schonender sportlicher Betätigung zum Muskelaufbau, Wärmeanwendungen und schmerzstillenden Medikamenten führt in den meisten Fällen (ca. 80 %) zur Symptombesserung. Es gibt heute weltweite Diskussionen, ob Bandscheibenoperationen überhaupt notwendig sind, angeblich sind über 80 Prozent der Bandscheibenoperationen überflüssig und könnten vermieden werden. Jedes Jahr werden in Deutschland ca. 30.000 Bandscheibeneingriffe vorgenommen. Damit ist die Bandscheibenoperation der häufigste neurochirurgische Eingriff. Leider erfolgt immer häufiger eine Versteifung benachbarter Wirbelkörper durch eingebrachtes Metall, bzw. Kunststoffmaterial, was man als Spondylodese bezeichnet. Die Autoren der weltweit größten klinischen Studie mit 1.244 Bandscheibenpatienten (Spine Patient Outcome Research (SPORT) kommen zu dem Schluss, dass es keinen bedeutsamen Unterschied zwischen den Behandlungsergebnissen der Operation und den konservativen,  schmerztherapeutischen nicht-operativen Verfahren, wie Medikamentengaben, Injektionen oder Physiotherapie gibt. Nur wenn man ein Taubheitsgefühl verspürt, das sich über beide Beine ausbreitet und wenn sich eine Blasenschwäche (Cauda equina Syndrom) eingestellt hat, empfehlen wir eine zügige Operation. In unserer Praxis werden Nervenwurzelblockaden periphere Nervenblockaden, Schmerzinfusionen, Mesotherapie und die physikalische Schmerztherapie  täglich angewendet. Suchen Sie eine Alternative zu einer Bandscheibenoperation, wir beraten sie und ermitteln gemeinsam mit Ihnen die für Sie am besten geeignete Methode der Schmerzbekämpfung.  

Aus Seite „Bandscheibenvorfall“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 14. Dezember 2014, 12:44 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bandscheibenvorfall (Abgerufen: 7. Januar 2015, 09:35 UTC)